Emma stammt als reinrassiger Labrador Retriever aus einer Hobbyzucht von einem Bauernhof. Mit sechs Monaten beobachteten wir das erste Mal, dass sie über das linke Hinterbein hinkte. Ein erster Besuch beim Tierarzt endete mit der Diagnose, dass das Phänomen möglicherweise auf eine wachstumsbedingte Störung zurückzuführen sei oder auf Probleme mit den Sehnen, und mit der Verabreichung von zwei Tabletten Arthrovet plus täglich über 14 Tage.
Da sich aber auch nach zwei Wochen keine Verbesserung einstellte, suchten wir erneut den Tierarzt auf, der das Bein schließlich röntgte. Mit Hilfe des Röntgenbildes wurden eine Knorpelfehlstellung und eine Knochenabsplitterung im Sprunggelenk festgestellt. Im Medizinerlatein heißt es: OCD und Corpus librum Tarsus. Da man diese in jungen Jahren gut operativ entfernen kann, fuhren wir eine Woche später in die Tierklinik Kaiserberg nach Duisburg.
Dort untersuchten mehrere Ärzte Emma vor der OP noch einmal. Dabei ging es nicht nur darum, die Diagnose des Tierarztes zu bestätigen, sondern auch andere Ursachen (HD) auszuschließen. Noch am selben Tag konnten wir unseren Hund – noch etwas benommen und mit Gipsbein – wieder in Empfang nehmen und nach Hause fahren. Im Abschlussgespräch wies man uns darauf hin, dass sich im operierten Gelenk eine Sekundärarthrose gebildet habe, wonach eine Langzeitprognose schwierig sei. Außerdem hieß es in der Rücküberweisung an den Tierarzt: „Bei Tieren mit ausgeprägten arthrotischen Veränderungen im Gelenk dauert es erfahrungsgemäß mehrere Monate bis eine normale Belastung des Beines erwartet werden kann. In diesen Fällen sollte Metacam bis zur Lahmheitsfreiheit eingesetzt werden.“
Es folgten vier endlos lange Wochen; Emma zeigte sich ihrem Alter entsprechend höchst agil, wir dagegen waren auf Wundpflege, Verbandswechsel und Spaziergänge an der Leine bedacht. À la Captain Hook schlichen wir durch die Nachbarschaft, und schon jetzt konnte man beobachten, wie sich der Hund mit der Situation arrangierte: Alle Last übernahm das rechte Hinterbein, und die muskulären Unterschiede wurden selbst für Laien schnell sichtbar. Nachdem das Bein nicht mehr verbunden werden musste, hinkte Emma wieder oder ging manchmal nur auf drei Beinen. Die Schonhaltung hatte sie bereits automatisiert.
Aus eigenen Erfahrungen als Sportler waren wir davon überzeugt, dass ihr eine Physiotherapie helfen konnte, wieder gleichmäßig auf alle vier Beine zu kommen. Im Internet suchten wir nach einem geeigneten Tierphysiotherapeuten. Nach einem ersten Gespräch in der Gütersloher Praxis für Tierphysiotherapie waren wir uns ziemlich sicher, dass wir auf Anhieb das Richtige gefunden hatten. Elke Dumont erfragte Emmas Krankheitsgeschichte im Detail, wollte mehr erfahren über ihren Charakter und wissen, wie wir den Hund halten und behandeln. Sie nahm auch eine Ganganalyse vor, untersuchte Emma und erstellte einen Therapieplan. Sechs Wochen nach ihrer OP stieg Emma dann bei Elke Dumont zum ersten Mal in den Aquatrainer. Anderthalb Monate lang besuchten wir sie zweimal in der Woche für Massage, Krankengymnastik, Gelenkmobilisation und Unterwasserlaufband. Daneben gab es Tipps für die Wärme- und Kältebehandlung sowie die Gelenkmobilisation zu Hause. Emmas Muskulatur und Gangbild entwickelten sich prächtig.
Danach gab es zwar einige Rückschläge – zwei Entzündungen durch Überlastung nach langem Toben und Joggen im Winterwald und ein Hundebiss in die Narbe –, aber davon hat sich Emma – Elke Dumont sei Dank – immer wieder gut und schnell erholt, und wir haben erfahren, inwieweit wir unseren Hund belasten können. Joggingrunden bis fünf Kilometer bei warmem, trockenem Wetter und gemäßigte Spaziergänge im Schnee sind okay, ebenso die Apportierstunden in der Hundeschule oder Radfahren – natürlich im Anhänger.
Laufen am Rad und langes Traben bei Kälte und Nässe sind dagegen passé. Wenn’s doch einmal zu viel geworden ist, kühlen wir gleich und reiben das Gelenk mit Traumeel-Gel ein. Unseren Sommerurlaub verbringen wir an der Nordsee, wo das Wassertreten und Schwimmen zu Emmas Leidenschaft geworden ist.
Heute – fünf Jahre später – sieht man ihr das Handicap kaum noch an. Wir gehen immer noch regelmäßig zu Elke Dumont in die Praxis. Alle drei Wochen holt sich Emma dann eine wohltuende Massage auf dem Magnetfeld und unter Rotlicht ab, bekommt eine Gelenkmobilisation und einen Krallencheck und darf im Wasser laufen. Auf das kortisonhaltige Schmerzmittel Metacam mussten wir seit den beiden Entzündungen nicht mehr zurückgreifen. Regelmäßig checkt Elke Dumont Emmas Gewicht und gibt Tipps für die Nahrungsergänzung, auch aus dem homöopathischen Bereich. Unseren Labrador schlank zu halten, ist wahrlich kein leichtes Unterfangen, aber eine bewegungsfreudige Emma entschädigt.
Wir sind froh, dass wir Elke Dumont kennen gelernt haben. Bei jedem Besuch spürt man die Leidenschaft für ihren Beruf. Sie ist eine zuverlässige und kompetente Begleiterin und Ratgeberin für uns und unseren Hund geworden. Selbst als Emma an der seltenen „Wasserrute“ litt, wusste sie Rat. Ihr geübtes Auge und ihre Erfahrung verschaffen bei jedem Besuch Beruhigung, sei es, dass sie rechtzeitig auf Probleme hinweist, sei es einfach die Bestätigung, dass es dem Hund rundum gut geht.
Eine glückliche Familie Schmand aus Verl sagt „Danke“.